Das "theaterarbeiterkollektiv" war eine der ersten (professionellen) freien Theatergruppen des Landes. 1977 (in Folge der 68er-Bewegung) von Otto Köhlmeier gegründet, hat das Ensemble zehn Jahre hindurch den Begriff des "freien (politischen) Theaters" im deutschen Sprachraum entscheidend mitgeprägt. "Freies Theater" verstanden als radikale Alternative zum herrschenden bürgerlichen Theater.

 

Mehr dazu: http://www.davidk.at/Kunstmuehle/Freies_Theater.pdf


"Ein gesellschaftsbezogenes Theater verlangt die Gruppenarbeit und das Projektstudium. Nur auf diese Weise kann sich der Theatermacher umfassende und vor allem kritisch geprüfte Fähigkeiten und Kenntnisse aneignen. Projektstudium heißt aber immer auch Kommunikation mit einem Publikum, heißt Analyse der Arbeit und der Vorbereitung mit einer Zielgruppe."

 

"Unser Theater hat einen Standpunkt zu beziehen, statt (wie das bürgerliche Theater) von allem etwas anzubieten. Dieser Standpunkt impliziert keine dogmatische Einengung, sondern nichts weiter, als die sozial einzig verantwortliche Entscheidung: wie sind die gesellschaftlichen Verhältnisse und Notwendigkeiten, warum sind sie so und was kann ich als Theaterschaffender diesbezüglich tun."

 

"Die Arbeit der Gruppe muss ganz von der Praxis bestimmt sein. Und dieser Praxis müssen zwei Entscheidungen zugrunde liegen: Erstens - Inhalte und Bilder einem Publikum mitteilen zu wollen, die auf deren politische Situation verweisen und zur Veränderung, zur Verbesserung auffordern und beitragen wollen. Zweitens - diese Inhalte theatralisch sinnlich (handwerklich gekonnt und perfekt) zu vermitteln. Der Zuschauer muss in der klaren Durchführung, in der Offenlegung der Mittel, in der Figurenzeichnung den Nachweis für die Tragfähigkeit der bezogenen Position erkennen."