1977: Friede den Hütten - Krieg den Palästen

1789 - 1848.

Von der Großen Französischen bis zur kläglich gescheiterten deutschen Revolution.

GEORG BÜCHNER UND SEINE ZEIT

Das von Otto Köhlmeier zusammengestellte und inszenierte Stück wurde im Juni 1977 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz erstmals vorgestellt. Im Herbst 1977 wurde es im Rahmen des "steirischen herbstes" mit großem Erfolg sowohl in der steirischen Landeshauptstadt als auch in mehreren Bezirksstädten gezeigt, ehe es auf Tournee durch Österreich ging. Das Stück wurde außerdem vom ORF aufgezeichnet und ausgestrahlt.


1977: DEM MANNE UNTERTAN

eine szenische Collage über das Frauenbild im Wandel der Zeit.

DIE FRAU VON DER URGESELLSCHAFT BIS ZUR GEGENWART.

 

Nach der historischen Auseinandersetzung mit der Zeit von Georg Büchner beschäftigte sich das "theaterarbeiterkollektiv" in der Folge mit der Thematik "Frau sein". Dazu wurden - nach intensiven theoretischen Vorarbeiten - zwei Produktionen erstellt. Vorweg die Collage "DEM MANNE UNTERTAN", die als Auftakt zum Literatursymposion 1977 im "steirischen herbst" im Grazer Forum Stadtpark gezeigt wurde, das in diesem Jahre unter dem Motto "Frauensprache - Männersprache" stand. Bei dieser Vorstellung war auch Ernest Bornemann, der Autor von "Das Patriarchat", anwesend, dessen Werk in vielen Bereichen dem "theaterarbeiterkollektiv" als Vorlage diente.



1978: INTERRUPTUS

SZENEN ZUM MYTHOS VOM SCHWACHEN GESCHLECHT

Eine bitterböse Abhandlung über das "Frau sein" in unserer ach so herrlichen Zeit

 

Auf die Collage "DEM MANNE UNTERTAN", welche die Rolle der Frau in ihrer historischen Entwicklung zeigte, folgte die theatralische "Hauptarbeit" zum Themenkomplex "Frau": "INTERRUPTUS - Szenen zum Mythos vom schwachen Geschlecht". Ein bitterböses Stück über die Frau in unserer heutigen männerdominierten Gesellschaft. Das Stück wurden anlässlich der Eröffnung der Steirischen Kulturinitiative 1978 (unter anderem unter Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger) gezeigt. Auch dieses Programm wurde - nach mehreren Vorstellungen in Graz - in vielen Städten und Gemeinden Österreichs aufgeführt. An einigen Vorstellungsorten wurde am Tag der Aufführung eine Straßentheateraktion zum Thema durchgeführt.


1978: BERTOLT BRECHT UND DER FASCHISMUS

eine szenische Auseinandersetzung mit dem Hitlerfaschismus

 

Nach der Beschäftigung mit dem Feminismus, setzte sich das "theaterarbeiterkollektiv" intensivst mit der Problematik "Faschismus - Neofaschismus" auseinander. In einer ersten Arbeit wurde die Collage "Bertolt Brecht und der Faschismus" geschaffen, in der an Hand von Brecht-Texten die Entwicklung und die Barbarei des Hitler-Faschismus vermittelt wurde. Diese Collage war ein erster Schritt zu einem Stück über den Neofaschismus, den Alltagsfaschismus unserer Tage. Faktisch eine Vorarbeit zur Produktion "GRÜSS GOTT ... MIT DEUTSCHEN GRUSS UND DEUTSCHEM SANG".


1978: GRÜSS GOTT ... MIT DEUTSCHEM GRUSS UND DEUTSCHEM SANG!

SZENEN AUS EINEM RECHTSSTAAT - VIERZIG JAHRE DANACH

 

Nachdem sich das "theaterarbeiterkollektiv" vorerst mit dem historischen Aspekt des Faschismus, konkret mit dem Hitlerfaschismus, auseinandersetzte und vor allem mit der Literatur von Bertolt Brecht zur Thematik beschäftigte, wurde in der Folge ein Programm zum "Faschismus von heute", zu faschistoiden Tendenzen, zu rechtsradikalen, erzkonservativen Haltungen und Einstellungen erarbeitet. "Grüss Gott ... mit deutschem Gruß und deutschem Sang" war einerseits eine bitterböse, satirische Abrechnung mit der Blut- und Bodenideologie treudeutscher Heimatvereine und andererseits eine knallharte Auflistung von Fakten, Zitaten, Aussagen ... rechter Organisationen.


1979: GRAZER SPAZIERGÄNGE

EIN SATIRISCH-IRONISCHER BLICK AUF JENE STADT, DIE IN DIESEM JAHRE IHREN 851. GEBURTSTAG FEIERT

 

Bei der Beschäftigung mit der Thematik "Faschismus" spielte die Heimat der Gruppe "theaterarbeiterkollektiv", die Stadt Graz, eine wichtige Rolle. Nicht nur, weil sich Graz als "Stadt der Volkserhebung" einen unrühmlichen Namen machte. Auch weil in jener Zeit (zwischen 1973 und 1983) ein ziemlich nationaler FPÖler Bürgermeister der Stadt war. Also lag es fast auf der Hand, dass im Zusammenhang mit der Faschismusauseinandersetzung auch ein Programm zur Stadt Graz gemacht wurde: ein bitterböses, satirisches Schau-Spiel über die Macher in der Stadt.



1979: NOVEMBER 1918

Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und die Sozialdemokratie

 

November 1918: ein historisch äußerst interessanter Brenn- und Knotenpunkt. In Deutschland kam es zu einem Vorgang, der an sich schon etwas Außergewöhnliches für deutsche Verhältnisse war - nämlich zu einer Revolution. Das Außergewöhnliche an der Revolution selbst war jedoch, dass sie - noch kaum in Gang gekommen - auch schon wieder beendet war. Ja, schlimmer noch. Sie hatte sich - durch Preisgabe ihrer eigenen fundamentalen Grundsätze - selbst ausgelöscht. Eben dies schildert die Collage "November 1918", die Auseinandersetzungen von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Kollegen mit den ehemaligen Freunden der Sozialdemokratie. Diese Produktion entwickelte sich zur bislang erfolgreichsten des Kollektivs. Das Stück wurde nicht nur in allen Teilen Österreichs sondern auch im benachbarten (deutschsprachigen) Ausland gespielt und war zu zahlreichen Festivals eingeladen.


IM SPÄTSOMMER 1980 IST ES SO WEIT:

DAS "THEATERARBEITERKOLLEKTIV" VERLÄSST GRAZ UND

ÜBERSIEDELT IN DIE GNIGLER KUNSTMÜHLE NACH SALZBURG